Elektroauto Porsche Taycan GTS im Test: Würze in der Kürze

Porsche gelang mit dem Taycan ein toller Elektro-GT. Den gibt es jetzt als "Sport Turismo" mit großem Kombi-Heck. Snowboard rein und ab auf die Pässe!

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Porsche Taycan GTS Sport Turismo

(Bild: Jürgen Theiner, motorprosa.com)

Lesezeit: 9 Min.
Von
  • Clemens Gleich
Inhaltsverzeichnis

Bis Maseratis GranTurismo Folgore in den Boutiquen steht, in denen Maseratis so stehen, hat Porsches Taycan (zusammen mit seinem technischen Zwilling bei Audi) ein Alleinstellungsmerkmal als einziger elektrischer Gran Turismo, also diese Autos, die Reisen und Rasen verbinden, den Sportwagen mit dem Tourer. Damit sprach der Taycan schon zu Auslieferungsbeginn auch jene an, die eine große, sportliche, elektrische Limousine haben wollten. Ich habe während der Lockdowns viele Kilometer im Taycan geschrubbt, bin später lachend im Schneckentempo mit dem Hecktriebler-Modell durch den schneebedeckten Schwarzwald gedriftet und stehe nun vor einem grünen Taycan GTS Sport Turismo für meine Miniserie "Superkombis als GT-Autos". Das Wetter war insofern gnädig, als es mir eine weitere Fahrt über noch offene Alpenpässe erlaubte, um den Taycan in den Kontext "BMW M3 Touring Competition" zu setzen. Das Wetter war ansonsten allerdings nicht besonders gnädig, wir fotografierten an einer James-Bond-Film-Location im Schneegestöber. Aber eins nach dem Anderen.

Der größte Teil jeder Reise besteht aus eher geradlinigen Streckenetappen. Die Frage war also: Wie schnell fahre ich auf der Autobahn? Wir testen normalerweise bei unserer deutschen Autobahnrichtgeschwindigkeit von 130 km/h, wo immer die Straßen frei und unbeschränkt sind. Dabei verbrauchte der Taycan 4S um die 24 kWh/100 km. Aber kaufen Leute ein GT-Auto, um dann mit 130 herumzugurken? Ich glaube nicht. Meine Feldbeobachtungen deuten darauf hin, dass 160 km/h ein typisches Autobahntempo für Porschefahrer ist – wahrscheinlich, weil sich dabei ein guter Kompromiss zwischen Vorankommen und Verbrauch einstellt. Also arretierte ich den Tempomaten auf 160 (die der GTS bei Bedarf in knapp 8 s erreicht) und rollte in den Sonnenaufgang.

Gängiges Porschetempo im Tempomat. Wenn die Autobahn frei ist, kommt man damit trotz 93,4 kWh nur gute 200 km weit (je nach Nervenstärke, wenn das Auto ab 5 % sagt "Laden Sie SOFORT die Batterie!").

(Bild: Clemens Gleich)

Im Vergleich zum BMW i4 fällt das Alter von Porsches Ladeplaner und Infotainment-Einheit langsam auf. Das Gerät hängte mehrfach, einmal für über eine halbe Stunde, während der man nichts am Touchscreen eingeben konnte. Porsche hat mir einmal bei einem Gespräch über UX den coolen Spruch "ab 30 ms fängt das Warten an" mitgegeben. Daran sollte man sich für die kommende Taycan-Generation orientieren, denn ganz nüchten: Die Recheneinheiten in der Mittelkonsole standen schon zu Produktionsbeginn des ersten Taycan nicht in den vorderen Startreihen der in Serie verfügbaren Automotive-Chips. Die Ladeplanungen waren ansonsten meistens brauchbar, manchmal wollte er allerdings zu Ladestationen fahren, die er selber als besetzt anzeigte. Warum wollen wir dann dahin? Car Watching?

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