Ute Bonde wird neue Verkehrssenatorin in Berlin​

Nur drei Tage nach dem Rücktritt von Schreiner hat die Hauptstadt eine neue Verkehrssenatorin. Ute Bonde kommt vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg.

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Ute Bonde

Ute Bonde wechselt vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg direkt in die Politik.

(Bild: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg)

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Beim mit „Schwerem Herzen“ angenommenen Rücktritt der bisherigen Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) betonte Berlins Bürgermeister Kai Wegner (CDU), es gehe um Gründlichkeit und nicht um Schnelligkeit. Gemessen daran ging es recht flott. Neue Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt soll Ute Bonde, werden, sie war bislang die Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB). Vereidigt werden soll Bonde bei der nächsten Sitzung des Abgeordnetenhauses am 23. Mai.

Ute Bonde ist erst seit Mai 2023 Geschäftsführerin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg. Davor war die studierte Juristin viele Jahre bei den Berliner Verkehrsbetrieben. Von 2019 bis 2023 war sie dort Prokuristin. Sie bringt einiges an Erfahrungen: Von 1995 bis 2005 arbeitete Bonde in der Senatsverwaltung für Finanzen, anschließend vier Jahre in der Wirtschaftsverwaltung. In der Politik ist Bonde durchaus verankert. Sie gehörte im 2021er-Wahlkampf um das Abgeordnetenhaus in Berlin zum Schattenkabinett von Kai Wegner, der im erst Wahldurchgang keine Mehrheit erringen konnte. Er bei der Wiederholung im vergangenen Jahr setzt sich die CDU durch.

Ob sich an der Verkehrspolitik in der Hauptstadt mit diesem Personalwechsel etwas ändert, muss sich zeigen. Kritiker warfen der bisherigen Verkehrssenatorin Schreiner vor, sie betreibe eine einseitige Mobilitätspolitik für das Auto. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass sich die CDU-geführte Regierung, an der die SPD beteiligt ist, nach nur einem Jahr in dieser Hinsicht komplett neu ausrichtet. Die Verkehrspolitik gehörte zu den besonders umkämpften Themen im Wahlkampf.

Schreiner hatte am 30. Mai 2024 nach gut einem Jahr im Amt um Entlassung aus dem schwarz-roten Senat gebeten. Die 46-jährige Juristin zog damit die Konsequenzen aus dem Entzug ihres Doktortitels. Die Universität Rostock hatte diesen Schritt mit dem Ausmaß nicht ausreichend gekennzeichneter Textübernahmen in Schreiners Dissertation aus dem Jahr 2007 begründet. Das Werk genüge nicht den Ansprüchen an eine wissenschaftliche Arbeit, teilte die Juristische Fakultät mit. Schreiner will sich gegen diese Entscheidung wehren.

(mfz)