Teslas Preissenkung steigert Absatz, reduziert Gewinn

Tesla will "unsere Kostenführerschaft als Hebel nutzen". Die geringeren Margen aufgrund von Preissenkungen "lassen sich managen".

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blaues Tesla-Auto mit monegassischem Kennzeichen parkt hinter einem weißen Smart

Ein Tesla-Fahrzeug in Monaco

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.

Tesla hat im ersten Quartal 2023 seinen Umsatz steigern können. Betriebs- und Nettogewinn sowie Cashflow sind hingegen deutlich gefallen. Angesichts der Preissenkungen in Europa, den USA und China für Tesla-Elektroautos überrascht das nicht. Überraschen lassen müssen sie sich aber von Teslas Preispolitik: "Wir erwarten, dass sich unsere Produktpreise weiterentwickeln werden, nach oben oder nach unten, was von einer Reihe von Faktoren abhängt", diktierte das Management nichtssagend.

Die Aktionäre nehmen es gelassen. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen wurden Tesla-Aktien im nachbörslichen Handel nur rund vier Prozent günstiger gehandelt. Im Jahresabstand hat sich der Aktienkurs damit in etwa halbiert, seit Beginn des Kalenderjahres ist er um 60 Prozent gestiegen.

Fast 441.000 Elektroautos hat Tesla in den ersten drei Monaten des Jahres hergestellt; das sind 44 Prozent mehr als vor einem Jahr, aber nur geringfügig mehr als in den letzten drei Monaten des Vorjahres. Knapp 423.000 Teslas hat die Firma im ersten Quartal 2023 an Endkunden ausgeliefert (+36% im Jahresabstand). Hinzu kommt der Handel mit gebrauchten Teslas; dazu macht das Unternehmen zwar keine exakten Angaben, teilt aber mit, dass das Wachstum stark und die Margen prächtig seien. Die Energiesparte hat Solarzellen für 67 Megawatt verkauft (+40%) sowie Akkus für 3,6 Gigawattstunden. Letzteres ist gut viereinhalbmal so viel wie im ersten Quartal 2022.

Der Quartalsumsatz Teslas ist um 24 Prozent auf 23,3 Milliarden US-Dollar gestiegen. Das setzte sich zusammen aus 20 Milliarden Dollar Kfz-Umsatz (+18%; enthalten sind 521 Millionen Dollar aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten), gut 1,5 Milliarden Dollar Umsatz der Energiesparte (+148 Prozent) sowie 1,8 Milliarden Dollar aus Dienstleistungen und sonstigen Einnahmen (+44%). Letztere Zahl enthält unter anderem den Umsatz aus dem Verkauf gebrauchter Teslas sowie Umsätze aus dem Verkauf von Strom an Ladestationen.

Teslas Betriebsgewinn ist um ein Viertel auf 2,7 Milliarden Dollar gefallen. Im gleichen Verhältnis gefallen ist der Reingewinn, auf 2,5 Milliarden Dollar. Der operative Cashflow ist sogar um 37 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar abgesackt. Der nach Abzug der Investitionsausgaben (Capex) verbleibende freie Cashflow ist um 80 Prozent eingebrochen auf nur noch 441 Millionen Dollar. Kostensenkungsprogramme seien bereits in Arbeit, unterstreicht das Management.

Im Jahresabstand um ein Viertel angewachsen ist der Vorrat im Geldspeicher, in dem Tesla nun 22,4 Milliarden Dollar bunkert. Da spiegelt sich Teslas Rekordjahr 2022 wider.

(ds)