Preiserhöhungen: Verbraucherschützer reichen Sammelklage gegen DAZN ein

Der Sport-Streamingdienst DAZN ist in den vergangenen Jahren mehrfach teurer geworden. Dagegen klagt der vzbv – Betroffene könnten ihr Geld zurückbekommen.

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Jubelnde Fans im Fußballstadion

(Bild: Csaba Peterdi/Shutterstock.com)

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Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) reicht beim Oberlandesgericht Hamm Sammelklage gegen DAZN ein. Darüber informieren die Verbraucherschützer in einer Mitteilung vom Dienstag. DAZN habe in den vergangenen Jahren mehrmals unzulässige Preiserhöhungen bei Bestandskunden durchgesetzt, teilte der Verbraucherverband mit.

Konkret geht es um Preiserhöhungen, die DAZN in den Jahren 2021 und 2022 bei seinen Bestandskunden durchgesetzt hat. Die Preise stiegen im August 2022 von 15 auf 30 Euro. Darauffolgende Preiserhöhungen – davon gab es mehrere – sind nicht Gegenstand der Sammelklage. Die Preiserhöhungen aus den Jahren 2021 und 2022 wurden auf Basis von Preisanpassungsklauseln durchgeführt, die nach vzbv-Auffassung "unangemessen benachteiligend und intransparent" sind, teilte vzbv-Vorständin Ramona Pop mit. Der Sport-Streaming-Dienst habe seine Preise mehrfach erhöht, ohne dafür die nötige Zustimmung der Nutzer einzuholen.

In einem Urteil vom vergangenen Juni hat das Landgericht München bereits entschieden, dass mehrere Klauseln in den Nutzungsbedingungen des Sport-Streamingdiensts intransparent waren. Dazu gehörte die umstrittene Preisanpassungsklausel, die DAZN erlaubte, Preise des Abos an sich verändernde Marktbedingungen anzupassen. "Es ist für einen Verbraucher nicht ersichtlich, an welchem Markt sich die streitgegenständliche Klausel orientiert", schrieb das LG in der Urteilsbegründung. Außerdem bemängelte das Landgericht München die Einseitigkeit dieser Klausel: Sie rechtfertige zwar Preiserhöhungen bei schwierigen Marktbedingungen, sehe aber keine Möglichkeit zur Kostensenkung vor. DAZN hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt.

Die Verbraucherschützer planen schon länger, eine Musterfeststellungsklage gegen DAZN einzureichen. Bereits seit Anfang 2023 sucht der Verbraucherverband Personen, die sich einer Sammelklage anschließen würden. Eingereicht werde die angestrebte Musterklage nur, wenn sich genug Verbraucherinnen und Verbraucher melden, sagte der vzbv damals.

"Mit der Sammelklage wollen wir die erhöhten Abo-Preise vom Anbieter für Betroffene zurückholen. Es soll klargestellt werden, dass einseitige Preiserhöhungen nicht möglich waren", formuliert der vzbv das Ziel der Sammelklage. Betroffene können sich für die Sammelklage anmelden, sobald das Klageregister eröffnet wird. Bis dahin können sie sich zu einem News-Feed mit Neuigkeiten zum Klageverlauf anmelden. DAZN wollte sich auf Nachfrage nicht äußern.

(dahe)