Glasfaser: Quote aktiver Anschlüsse auf 11,2 Prozent gestiegen

Mehr Glasfaseranschlüsse, weniger Festnetz-Sprachminuten, mehr Kommunikation über Messenger- und Videotelefonie-Dienste: Die Bundesnetzagentur blickt auf 2023.

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Kater beobachtet Vorgänge auf einer Baustelle für Glasfaserverlegung

Bauaufsicht Milow beobachtet Vorgänge beim Glasfaserausbau.

(Bild: heise online / mack)

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Die Zahl aktiven Glasfaserfaseranschlüsse (FttH/FttB) ist im vergangenen Jahr in Deutschland um 900.000 oder 26 Prozent auf 4,3 Millionen gewachsen. Die Anzahl der mit Glasfaser versorgten beziehungsweise unmittelbar erreichbaren Endkunden (Homes Passed) hat sich im Jahr 2023 um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,9 Millionen erhöht. Das geht aus dem Jahresbericht Telekommunikation 2023 (PDF) der Bundesnetzagentur hervor.

Der Anteil aktiver FttH/FttB-Anschlüsse (Homes Activated) an den gesamten aktiven Breitbandanschlüssen in Festnetzen ist von 9,1 Prozent im Jahr 2022 auf 11,2 Prozent zum Jahresende 2023 gestiegen, heißt es weiter in dem Bericht. Die nach Ansicht der Bundesnetzagentur geringe Verbreitung solcher Anschlüsse sei vor allem auf den hohen Versorgungsgrad mit bestehenden leistungsfähigen Infrastrukturen wie VDSL-Vectoring und HFC-Netze zurückzuführen. Die Regulierungsbehörde erwartet, dass sich der FttH/FttB-Anteil durch steigende Nachfrage nach höheren Datenraten in den kommenden Jahren erhöhen werde.

Weiter berichtet die Bundesnetzagentur, das über Festnetze abgewickelte Gesprächsvolumen im Jahr 2023 sei gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent auf 64 Milliarden Gesprächsminuten zurückgegangen. Damit setzt sich der kontinuierliche Rückgang von Festnetzgesprächsvolumen weiter fort, der durch die Pandemie unterbrochen wurde.

Über Mobilfunknetze im Inland wurden 2023 rund 153,5 Milliarden abgehende Gesprächsminuten geführt. Dies entspricht durchschnittlich rund 122 Minuten monatlich pro aktivem SIM-Profil. Den Rückgang des Gesprächsvolumens um knapp vier Prozent erklärt die Behörde unter anderem damit, dass zunehmend "nummernunabhängige interpersonelle Telekommunikationsdienste" genutzt würden, insbesondere Messenger- und Videokonferenz-Dienste.

Das über diese Dienste abgewickelte Kommunikationsvolumen wuchs 2023 von 13,2 Milliarden auf 15,8 Milliarden abgehende Sprachtelefonie-Anrufe; das Gesprächsvolumen wuchs hier von 121 Milliarden auf 175 Milliarden Minuten. Hinzu kommen 8,2 Milliarden abgehende Video-Anrufe über Messenger- und Videokonferenz-Dienste gegenüber 7,7 Milliarden im Jahr 2022 ein Wachstum der gesamten Videotelefonie-Minuten von 143 Milliarden auf 176 Milliarden.

Das in Festnetzen in Deutschland übertragene Datenvolumen wuchs 2023 um 11 Milliarden GB auf 132 Milliarden GB. Dies entspricht einem durchschnittlichen Datenvolumen von 287 GB pro Anschluss und Monat. Über Mobilfunknetze wurden 2023 rund 9 Milliarden GB Daten übertragen, 2,3 Milliarden mehr als 2022. 91 Prozent davon wurden über LTE transportiert, 6 Prozent über das 5G-Netz und 3 Prozent über GSM.

(anw)